Nach der Installation eines Plugins fragen wir uns als Nutzer oft, was wir eigentlich alles noch konfigurieren müssen und was das WordPress Plugin ggf. von Haus aus mitbringt. Ich möchte in diesem Artikel auf die Grundkonfiguration von wpSEO eingehen. Grundsätzlich kommt wpSEO mit Voreinstellungen, aber nicht für jeden Anwendungsfall sollte stets nur die Grundeinstellung beibehalten werden.
Gründe für ein SEO Plugin
Warum installiert man sich überhaupt ein SEO Plugin in WordPress? Das CMS bietet eine gute Grundlage, sollte aber durch wpSEO an diversen Stellen noch verbessert werden. Gründe für ein SEO Plugin sind u.a.:
- Optimierte Seitentitel und Description
- Vergabe individueller Seitentitel und Beschreibungen
- Gute Steuerung der Indexierung einzelner Seiten
- Vermeidung von Duplicate Content und Google Filtern
- Individuelle Vergabe der Canonical Tags
- Redirects für Seiten und Beiträge
Dies sind nur ein paar Gründe die für den Einsatz von wpSEO sprechen. Meiner Meinung nach sind es aber sehr wichtige Gründe. Deshalb möchte ich jetzt die Grundeinstellungen etwas umfangreicher mit euch besprechen.
wpSEO Grundeinstellungen
WordPress SEO (wpSEO) findest du nach der Installation in folgenden Grundeinstellungen:
Benutzerdefinierte Felder
Mit „benutzerdefinierten Feldern“ meint wpSEO all jene, die unterhalb des Editors bei Seiten und Beiträgen, im Adminbereich von WordPress angezeigt werden. Felder die du hier aktivierst, erlauben dir dann beim Erstellen von Inhalten direkt weitere Einstellungen. Die von mir rot markierten Felder sind welche, die ich persönlich immer aktiviert habe. Bei der Auslieferung sind aber nur die Felder mit Haken aktiv. Du kannst das jederzeit selbst ändern.
Manchmal gibt es Inhalte die möchte ich nicht mehr in Google anzeigen lassen. Dann ist die manuelle Steuerung der Indexierung sinnvoll. So kann ich „noindex“ als Robots-Befehl direkt im Beitrag aktivieren und Google entfernt den Inhalt beim nächsten Besuch.
Wer das Entfernen beschleunigen möchte, kann den Beitrag über die Webmaster Tools (Search Console) bei Google, auch direkt erneut an den Index senden. Dadurch reagiert Crawler auf das Meta-Tag und nimmt die Seite aus dem Index. Oder man entfernt die URL via Webmaster Tools direkt. Du siehst, es gibt verschiedene Wege.
Das Feld für eine Redirect URL ist ebenfalls dann wichtig, wenn ein Inhalt nicht mehr existiert. Einfach die alternative URL eintragen und die alte URL wird sauber via 301 Redirect aufs neue Ziel geführt.
Seitentitel konfigurieren
Schon bei der Auslieferung bringt dir wpSEO eine sinnvolle Struktur der Seitentitel in dein WordPress.
Die oben gezeigten Einstellungen kannst du natürlich frei verändern. Auch hier möchte ich dir kurz zeigen, welche Änderungen wir im wpSEO Blog vorgenommen haben. Es handelt sich dabei um den Seitentitel bei Blogbeiträgen. Da die Beiträge meistens lange Titel haben, die Marke „wpSEO“ aber trotzdem immer dabei sein soll, habe ich sie als Textfeld integriert.
In Google wird dadurch immer am Ende die Marke bzw. die ganze URL mit angezeigt. Gerade in Zeiten des „Brandbuilding“ (Markenaufbau) ist das sehr wichtig.
Beschreibung individuell anpassen
Bei der Beschreibung (Description) geht es um den Wert, der bei Google in den Suchergebnissen direkt unter der Überschrift (Seitentitel) angezeigt wird. Was dort gezeigt werden soll, kann über wpSEO einfach gesteuert werden. Auf dem Screenshot siehst du links die Standard-Einstellungen und rechts die Anpassungen, die ich hier im Blog verwende.
Da ich den wpSEO Blog ohne statische Startseite betreibe, habe ich eine individuelle Beschreibung für die Blog-Startseite eingetragen. Dazu habe ich erst beim Feld für die Startseite auf „Keinen Wert“ umgestellt. Dies muss nicht unbedingt getan werden. Ganz am Ende habe ich dann eine optionale Meta-Beschreibung für die Startseite eingetragen. Diese überschreibt automatisch die oben gesetzte Auswahl. Deshalb spielt es keine Rolle was beim Feld „Startseite“ steht.
Kategorien haben bei mir immer eine eigene Beschreibung. Daher nutze ich diese auch als Meta-Beschreibung. Durch wpSEO wird diese auf 140 Zeichen gekürzt.
Indexierung von Inhalten steuern
Die Steuerung der Indexierung von Inhalten ist ein sehr heikles Thema. WordPress neigt von Haus aus erstmal dazu, an verschiedenen Stellen „doppelten Inhalt“ (Duplicate Content) zu produzieren. Als Blogger möchte ich das aber vermeiden, da doppelte Inhalte einen negativen Einfluss auf die Suchmaschinenoptimierung haben.
Hierfür bringt wpSEO eine sehr konservative Grundeinstellung mit.
Startseite, Beiträge und Seiten beinhalten bei Blogs i.d.R. immer individuellen Inhalt. Deshalb können diese Elemente auch direkt in den Google Index. Alle anderen Seiten sind nicht zwangsläufig individuell. Besonders Kategorien und Schlagworte sind oft Duplikate. Junge Blogs neigen dazu, Beiträge in Kategorien und Tags ziemlich gleichermaßen einzusortieren. Dadurch landen auf Dauer an beiden Orten die gleichen Inhalte: Duplicate Content.
Um diesen technisch in Google zu vermeiden, sollten entweder Kategorien und Schlagworte, oder zumindest die Schlagworte vorerst nicht in Google aufgenommen werden. Genau so ist wpSEO auch bei der Installation vorbereitet.
Erweiterte wpSEO Einstellungen
Mit den erweiterten Einstellungen kannst du ebenfalls Duplicate Content vermeiden. Denn hier verlangt wpSEO eine Konfiguration für die „Blätterseiten“ (Paginierung). Dies sind die Seiten, die in Kategorien etc. unten immer weitergeblättert werden. Also Seite 2, 3, 4, 5 usw. Wenn ihr die nicht in Google indexieren wollt, müsst ihr diese als „Restliche Seiten“ behandeln. Und im Abschnitt „Indexierung“ (einen weiter oben) dann auch die Standard-Einstellungen „noindex, follow“ beibehalten.
Ich verändere diese Einstellung nie, da es für mich keine Gründe gibt, warum eine Seite 2 usw. in Google aufgenommen werden muss. Es handelt sich ja nicht um mehrseitige Artikel, sondern nur um die Blätterseiten in Archiven.
Wenn ihr Links in Beiträgen und Seiten ein Title-Attribut oder das Nofollow-Attribut hinzufügen wollt, müsst ihr die Funktion dafür extra aktivieren. WordPress hat das Feld für einen Link-Titel in den letzten Updates entfernt. Deshalb kann das direkt über wpSEO erledigt werden. In vielen Seiten habe ich es drin aktiviert. Hier auf dem wpSEO Blog ist es deaktiviert.
Werkzeuge und Snippets
Werkzeuge erlauben dir, wpSEO direkt in die Werkseinstellungen zurücksetzen zu können. Du kannst hier auch jederzeit deine Einstellungen exportieren und importieren. Hast du viele Änderungen an wpSEO vorgenommen, bietet sich ein Export an. Denn bei anderen Webseiten kannst du mit wenigen Klicks die Einstellungen direkt importieren und fertig.
Snippets sind prima um Code-Zeilen direkt in WordPress einzutragen, ohne dabei die Index, Page oder andere Templates anzugehen. Du kannst hier jederzeit JavaScript von Google Analytics eintragen oder auch aus dem Google Tag Manager. Jedes andere Tracking & Co. geht auch.

wpSEO Snippets
Viele Nutzer verwenden auch diese Funktion um ihre Webseite in den Google Webmaster Tools zu verifizieren. Dies würde ich euch sowieso empfehlen, da die Webmaster Tools für Seitenbetreiber das wichtigste Werkzeug darstellen. Und sie sind kostenlos.
Fazit
Mit wpSEO bekommst du ein ordentliches Werkzeug an die Hand, um dein Weblog technisch sauber für Suchmaschinen zu optimieren. Du vermeidest doppelte Inhalte, zu lange Seitentitel etc. und kannst die Titel, Beschreibung, Robots uvm. für jede Seite und jeden Beitrag manuell steuern. Da wpSEO fortlaufend gepflegt wird, hast du immer auch ein Tool an der Hand, mit dem du aktuelle Standards der Suchmaschinenoptimierung im Griff hast.
In diesem Sinne: wpSEO!
Hast du Fragen zu wpSEO? Dann melde dich über das Ticketsystem indem du support@wpseo.de anschreibst. Diese landet auch direkt bei mir.
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